27.09.2022

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OBERKASSEL | Viktoriia Osmokha stammt aus einem Dorf nahe der Stadt Izum in der Ostukraine. Bis zum Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar dieses Jahres lebte sie dort gemeinsam mit ihren Eltern ein ganz normales Leben. „Als die Front dann täglich näherrückte, haben meine Eltern mir immer wieder gesagt, dass ich fliehen soll“, erinnert sie sich. Da wehrpflichtige Männer – und zu diesen gehört Viktoriias Vater mit seinen 58 Jahren – das Land nicht verlassen dürfen, und die Mutter ihn nicht alleinlassen möchte, ist die 24-Jährige dann allein über Polen nach Deutschland geflüchtet und am 18. März in Düsseldorf angekommen. „Ich war vor ein paar Jahren während eines Urlaubs schon einmal in Deutschland, deshalb wollte ich lieber hierhin als nach Polen“, erzählt sie – übrigens bereits in sehr gutem Deutsch, das sie innerhalb kürzester Zeit sowohl online als auch in einer Sprachschule gelernt hat.

Dass Viktoriia Osmokha nun kurz vor dem Beginn einer Ausbildung zur Kosmetikerin steht, hat sie einer Reihe von Glücksfällen zu verdanken. Zunächst besuchte sie im Juni das unter anderem vom Verein „Sei Stark“ initiierte erste Bewerbercafé für Geflüchtete aus der Ukraine im Supermarkt Zurheide. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, sozial benachteiligte Frauen zu fördern, und dessen Düsseldorfer Vertreterin Christel Tzourmbakis bot ihr gleich beim Kennenlernen Unterstützung an. Und da Viktoriia Osmokha in der Ukraine Augenbrauen- und Fingernageldesign gelernt hat und nach einer Möglichkeit suchte, auch in Deutschland in diesem Beruf zu arbeiten, stellte Tzourmbakis den Kontakt zu Kathrin Weise-Walhöfer her.